Nationalpark Thayatal, © Nationalpark Thayatal

Das Grüne Band

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Vom Sperrgebiet zum Paradies für Radfahrer

Faszinierende Einblicke in eine unberührte Natur erhalten Radfahrer, beim Radeln in der früheren Sperrzone entlang des ehemaligen Eisernen Vorhang. Das sogenannte Grüne Band bietet heutzutage eine beeindruckende Flora und Fauna.

Zwischen Ost und West bildete der Eiserne Vorhang einen Streifen, der teilweise mehrere Kilometer breit war. Ohne Sondergenehmigung war der Zutritt zu diesem Gebiet verboten. Sämtliche Aktivitäten waren hier stark eingeschränkt, wodurch sich im Schatten dieser Sperrzone ein „Grünes Band“ quer durch Europa gebildet hat. Der ehemalige Grenzstreifen wurde wegen seiner jahrzehntelangen Isolation zu einem einmaligen Biotop, in dem sich gefährdete Pflanzen- und Tierarten ungehindert entfalten konnten. Dieses „Grüne Band“ ermöglicht heute faszinierende Einblicke in eine unvergleichbare Flora und Fauna, welche Radfahrer entlang des Iron Curtain Trails genießen und bewundern können.

Nationalpark Thayatal – Grenzüberschreitender Naturgenuss

Der Nationalpark Thayatal garantiert gemeinsam mit dem tschechischen Národní park Podyjí den Schutz einer der schönsten, romantischsten und artenreichsten Tallandschaften Europas. Der österreichische Teil des Nationalparks umfasst rund 1.360 Hektar, wohingegen der tschechische Národní Park Podyjí 6.260 Hektar aufweist. Die Thaya, schlängelt sich elegant durch den grenzüberschreitenden Nationalpark und bildet auf rund 25 Kilometer Flusslänge die gemeinsame Staatsgrenze.

Kaum anderswo gibt es auf engstem Raum eine vergleichbare Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten, wie hier an der Thaya. Genau das macht den einnehmenden Zauber des Thayatals aus. Insgesamt konnten in den beiden Nationalparks rund 1.290 Pflanzenarten bestimmt werden. Im Vergleich dazu: In ganz Österreich gibt es rund 2.950. Auch die Vogelwelt hat eine ähnliche Vielfalt. Beobachtet werden kann unter anderem der Schwarzstorch, der durch die Lüfte fliegt. Die Würfelnatter, die sich durch die Wildnis schlängelt. Die prachtvoll schimmernde Smaragdeidechse oder auch der Fischotter, der im glasklaren Wasser der Thaya schwimmt. Entlang des Flusses präsentierten sich noch viele weitere kostbare Naturschätze, die Radfahrer einladen, kurz von ihrem Sattel abzusteigen: Durchatmen und die Ruhe der Natur genießen, heißt hier die Devise. Die Natur hat hier nämlich absoluten Vorrang. Besucher sind zum Staunen und Erholen eingeladen.

Märchenhafte Teiche & erhabene Klippen

Hat man anschließend das wunderschöne Znaim und das weinreiche Retz hinter sich gelassen, nährt man sich Tritt für Tritt dem tschechischen Jaroslavice. Dort angekommen, breitet sich eine beeindruckende Teichlandschaft – mit dem drittgrößten Teich Mährens – vor den Augen der staunenden Radler aus. Gegenteil versetzen nicht Teiche, sondern gewaltige Kalkklippen, die zwischen den Weingärten emporragen, die Radfans auf dem Abschnitt von Laa nach Valtice, ins Staunen. Der Staatzer Berg mit seinen 332 Metern Höhe und der ganz oben thronenden Burgruine, veranschaulicht noch heute, warum er über Jahrhunderte Freund und Feind Respekt einflößte.   

Grenzen ziehende Flüsse

Beim Dreiländereck zwischen Österreich, Tschechien und der Slowakei heißt es stehenbleiben und den Augenblick genießen. Bei Hohenau bilden nämlich zwei Flüsse, die Thaya und die March, die fließende Grenze zwischen den drei Ländern. An der Kreuzung dieser beiden Flüsse befindet sich eines der abwechslungsreichsten Feuchtgebiete Mitteleuropas. Der ideale Lebensraum für gefährdete Tierarten. Das Privileg, dieses einzigartige Naturparadies durchqueren zu dürfen, haben alle Radfahrer, die sich auf die Strecke entlang der europäischen Radroute begeben.  

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